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Seite 1 Veloreise SüdOstAsien, Herbst 2016 Wetzikon, Kloten, Bangkok (Thailand), Phetchaburi, Pranburi, HuaiYang, Patiu, LamaeBeach, LongSai, PhangNga, Phuket, Krabi. Trang, La Ngo, Alor Setar (Malaysia), Georgtown, Taiping, Teluk Intan, Klang, Port Dickson, Muar, Pontian Kechil, Singapur (Singapur), Sekupang (Batam, Indonesien), Dumai (Sumatra), Pekambaru, Bangkinang, Payakumbuh, Savalunto, Kiliranyao, Muarabungo, Sarolangun, Lubuk- Linggau, Lahar,Baturaia, BukitKemuning, BukitLampung, Jakarta (Java, Indonesien), Pamanukan, Cirebon, Pekalongan, Semarang, Rembang, Tuban, Surabaya, Probolinggo, Situbondo, Lovina (Bali, Indonesien) Candidasa, Denpasar Wetzikon. (Uebernachtungsorte, Länder) Mi, 3.10. bis Fr, 9.12.2016, effektive Vetostrecke 5924 km in 68 Tagen, davon 18 Reise-+Ruhetage (ohne Velo), 7 Ferientage und 42.5 Velotage = 135 km/Velotag durch Urs Egli, CH-Wetzikon (JG 1945)

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Veloreise SüdOstAsien, Herbst 2016 Wetzikon, Kloten, Bangkok (Thailand), Phetchaburi, Pranburi, HuaiYang, Patiu, LamaeBeach, LongSai, PhangNga, Phuket, Krabi. Trang, La Ngo, Alor Setar (Malaysia), Georgtown, Taiping, Teluk Intan, Klang, Port Dickson, Muar, Pontian Kechil, Singapur (Singapur), Sekupang (Batam, Indonesien), Dumai (Sumatra), Pekambaru, Bangkinang, Payakumbuh, Savalunto, Kiliranyao, Muarabungo, Sarolangun, Lubuk-Linggau, Lahar,Baturaia, BukitKemuning, BukitLampung, Jakarta (Java, Indonesien), Pamanukan, Cirebon, Pekalongan, Semarang, Rembang, Tuban, Surabaya, Probolinggo, Situbondo, Lovina (Bali, Indonesien) Candidasa, Denpasar Wetzikon. (Uebernachtungsorte, Länder) Mi, 3.10. bis Fr, 9.12.2016, effektive Vetostrecke 5924 km in 68 Tagen, davon 18 Reise-+Ruhetage (ohne Velo), 7 Ferientage und 42.5 Velotage = 135 km/Velotag durch Urs Egli, CH-Wetzikon (JG 1945)

 

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Kurzberichte an Familie und Freunde ___________________________________________________________________________________ 1. Bericht Velotour: SüdOstAsien. Velodistanz ab Start in Wetzikon/Bangkok am Mo, 3.10.2016, 1010 km. ___________________________________________________________________________________ 1. Etappe: Mo, 3.10.2016 - So, 16.10.2016 Wetzikon, Kloten, Bangkok, Phetchaburi, Pranburi, HuaiYang, Patiu, LamaeBeach, LongSai, PhangNga, Phuket, Krabi. Nach einem problemlosen Flug verbrachte ich zwei Tage in Bangkok und fuhr danach auf dem sehr schmalen Landstreifen von Thailand zwischen Mianmar und dem Golf von Siam (teilweise nur 20 km breit) auf wechselnden Strassen zwischen 2 und 6 Spuren nach Süden. Wenn immer es eine solche hatte nahm ich die Nebenstrasse der Küste entlang, wobei die Küste kaum je sichtbar war. Alle Strassen haben einen sehr guten Ausbaustandard und meistens profitiere ich von einem 2m Seitenstreifen, der sogar vielfach als Velospur gekennzeichnet ist.

Bangkok Wie nicht anders zu erwarten war plagten mich während der ersten drei Tage nach etwa 80 km wieder meine OberschenkelKrämpfe. Immer wieder ging ich 200m um dann wieder 2km fahren zu können und dann 200m, 2km usw. Nicht gerade effizient aber es funktionierte zumindest. Schon nach dem dritten Velotag konnte ich nichts mehr essen, es wurde mir schlecht und es meldete sich Durchfall. Das das nach 6-7 VeloTagen passiert ist der Normalfall, aber schon nach deren drei? Es half nichts, ich schaltete an einem abgelegenen Strand in einem Hüttchen von Jack's Place einen Ruhetag ein. Danach war der Spuk vorüber und auch die Krämpfe waren weg.

Erholung am Golf von Siam Gewöhnen musste ich mich an die unglaubliche Luftfeuchtigkei von bis zu 100% (den ganzen Tag über). Auf der anderen Seite des Golfs von Bengalen, damals durch ganz Indien, war die Luftfeuchtigkeit vielleicht einmal 5%, bei den gleichen 30°. Es ist fast immer bedeckt und jeden zweiten Tag schüttet's bedenklich. Da leerte der Himmel alles aus, das er hat. Von allen Seiten wird die Strasse überschwemmt und kein ThaiAutofahrer hat auch nur im entferntesten etwas Mitleid mit einem schutzlosen Velofahrer. Da fährt jeder durch die grössten Seen und deckt mich mit den entsprechenden Wassermassen zu. Aber eben, nässer als pflotschnass kann ich ja nicht mehr werden. Und da ich schon nach den ersten Tagen meine Regenhosen liegengelassen habe regt mich diesbezüglich ohnehin fast nichts mehr auf.

Tempelhöhle bei ThaChana in Thailand

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Ich war in PhangNga, da erreichte die Nachricht vom Tode des Königs Bhumibol die thailändische Bevölkerung. Vor 4 Jahren war ich mit Stefan Würsch in Kambodscha als König Sihanuk starb. (Zum Glück war ich schon in England, ich würde mich nicht mehr getrauen hinzufahren). Der schönste Tag war der letzte dieser Etappe. Eigentlich war ich nur zu faul, um auf dem Landweg nach Krabi zu fahren (120 km) und nahm deshalb ein Schiff über die Andaman Sea (50km). Das ging nur mit Umsteigen in PhiPhi Island. Da das erste Boot allerdings starke Verspätung hatte verpasste ich das AnschlussSchiff und musste 4 Stunden auf PhiPhi auf das nächste warten. Etwas besseres hätte mir gar nicht passieren können. Die Inselgruppe ist SüdSeeSchönheit per se. Senkrechte, schroffe Felswände, kleine Sandstrände darunter oder vom Meer ausgespülte HöhlenSysteme. Der Hafen selber ist eine grosse Ansammlung von FerienResorts und Restaurants und jeder Menge grösserer und kleinerer TouristenTaxiBooten am Strand.

Ein sehr schöner Nachmittag. Gegen Abend brachte mich das zweite Schiff nach Krabi und hier fängt offensichtlich der muslimische Teil Thailands an.

PhiPhi-Island bei Phuket Ich melde mich wieder, Urs. PS: Alle Tagebucheinträge mit Fotos unter egli-e.ch >Aktuelle Reise >Tagebuch

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2. Bericht Velotour: SüdOstAsien. Velodistanz ab Start in Wetzikon/Bangkok am Mo/Di, 3./4.10.2016, 2464 km. ___________________________________________________________________________________ 2. Etappe: Mo, 17.10.2016 - So, 30.10.2016. Krabi, Trang, La Ngo, Grenze zu Malaysia, Alor Setar, Georgtown, Taiping, Teluk Intan, Klang, Port Dickson, Muar, Pontian Kechil, Singapur. Es sind immer wieder besondere Tage, die in Erinnerung bleiben. Die Fahrt von Thailand über die Grenze nach Malaysia zB. Da erhielt ich wohl etwa das Maximum an Wasser, das ein unbescholtener Velofahrer verträgt. Die ersten etwa 80 km (immerhin fast so weit wie von Zürich nach Basel) bis an die Grenze nach Malaysia schüttete es durchgehend wie aus Kübeln. Aber nicht nur das. Seit dem Vortag hatte ich wieder einmal totalen Durchfall. Mittlerweile habe ich zwar Übung darin, dauernd in die Büsche zu springen und das Geschäft im Urwald zu verrichten, dies auch bei strömendem Regen. Gerade angenehm ist es trotzdem nicht. Bei der Einreise nach Malaysia musste ich von meinen beiden Zeigefingern Fingerabdrücke auf eine Glasplatte abgeben. Völlig unmöglich, meine Finger waren vom Dauerregen so verschrumpfelt, wie wenn ich viel zu lange in der Badewanne

gesessen hätte. Das Erfassungsgerät ging auf Alarm, der Beamte sah meine nasse Figur an, lächelte und stellte die Maschine ab. Er kannte das scheinbar. Ich war am Abend nach 160 km Dauerregen so aufgeweicht, dass ich ausserdem das erste Mal nach fast 50'000 km auf dem Velo massive Scheuerungswunden vom Sattel einfing. Danach war es in Malaysia allerdings meist trocken und alles normalisierte sich wieder.

Grenze Thailand/Malaysia, total aufgeweicht

 

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Nach sieben Tagen ohne Ruhetag (mein Maximum) erreichte ich Singapur und somit eine völlig andere Welt. Alles sauber und hochqualitativ. Es gab wieder durchgehende Trottoirs und Fussgängerstreifen und natürlich Hochhäuser. Auch im ehemaligen Chinatown, wo ich ein Hotelzimmer buchte. Und an dieses ChinaTown erinnere ich mich noch. Vor 40 Jahren leitete ich im malayischen Teil Borneos ein Trecking mit der Besteigung des Mount Kinabalu auf eine Höhe von 4100 müM (in Sabah) und einer 11-tägigen UrwaldFlussfahrt (in Sarawak). Auf einer Zwischenlandung in Singapur war ich im noch ursprünglichen ChinaTown mit den kleinen 'Chrutzli'-Häusern. Die meisten dieser Häuser mussten HochHäusern weichen (ich wohnen e in einem) aber ein kleiner Teil ist heute sehr schön erneuert und steht unter Schutz, genau wie 'Little India' oder ein muslimisches Quartier.

Die Wohlstandsinsel Singapur Während zwei Tagen erkundete ich Singapur zu Fuss. Ich besuchte die historische (übriggebliebene) ChinaTown, MarinaBay und vor allem die Gardens by the Bay. Ich besuchte den FlowerDome, das grösste Treibhaus der Welt, den CloudForest, ein ganzer Urwald in einem gigantischen Glaspalast (eine Verrücktheit der Sonderklasse), den SuperTreeGrove, riesige künstliche und voll bewachsene Bäume; und das alles vor dem Hintergrund der SkyLine von Singapur. Ich besuchte aber auch ein Geigenkonzert in einer gigantischen EinkaufsMall von adrett gekleideten Kindern und, auf einem grossen Rasenfeld, drei sich im Abstand von 50 m ergänzende

TrommlerGruppen verschiedener Ethnien in ihren Trachten, ich besuchte den SentossaVergnügungsPark mit seinen SuperAquarien -- und noch viel, viel mehr. Am Abend schlenderte ich jeweils entlang dem SingapurRiver (direkt neben meinem Hotel) mit wohl tausend Restaurants und hunderttausend Singapurern, die den Ausgang geniessen. Ich bin erschlagen von all den Eindrücken dieser gewaltigen Stadt.

Der CloudForest, ein Urwald unter Dach Wenn ich dann abends in mein Hotelzimmer komme, für dessen Qualität ich gerne 150.-- Franken zahle (ich bin bis anhin mit 25 Franken die Nacht durchgekommen), schreibe ich bei einem Glas Rotwein (sofern ich welchen kriege) meine Berichte ins iPhon und geniesse die NZZ auf dem iPad. Auf diesem habe ich auch Radio Tell eingeschaltet, ich freue mich über die Ländlermusik (habe ich früher selber mal gespielt mit meinen Kollegen 'Die Zürcher OberLändler') und wenn dann noch ein Appenzeller Hackbrett-Wälzerchen kommt fühle ich mich schon fast überschwenglich zufrieden, ich könnte ich die Welt umarmen. Ich melde mich wieder, Urs Und eben: Auf egli-e.ch >aktuelle Reise > Tagebuch findest Du meine täglichen Berichte samt Bildern.

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______________________________________________________________________________ 3. Bericht Velotour: SüdOstAsien. Velodistanz ab Start in Wetzikon/Bangkok am Mo/Di, 3./4.10.2016, 3907 km. ______________________________________________________________________________ 3. Etappe: Mo, 31.10.2016 - So, 13.11.2016. Singapur, Sekupang (Batam, Indonesien), Dumai (Sumatra), Pekambaru, Bangkinang, Payakumbuh, Savalunto, Kiliranyao, Muarabungo, Sarolangun, LubukLinggau, Lahar, Baturaia. Mit einem SchnellBoot gelangte ich von Singapur über Batam nach Dumai auf Sumatra, einer Strecke von etwa 350 km auf See.

Von Singapur nach Sumatra Schon am ersten Tag auf Sumatra gab's ein Problem. Die Strecke von Dumai bis Pekambaru (dazwischen gibt es keine Unterkunft) beträgt 210 km und eine solche Strecke bringe ich nie hin, schon gar nicht innerhalb der mir maximal zur Verfügung stehenden 12 Stunden von dunkel bis dunkel. Meine Hoffnung auf ein Hotel entlang der Strasse erfüllte sich bis gegen Abend nicht. Meine Erkundigungen nach einem Bus führten zu keinem Ergebnis. Taxis gab's ohnehin keine und so fragte ich überall, wo ein Auto vor dem Haus stand, ob mich jemand nach Pekambaru fahren könnte, gegen entsprechende Bezahlung natürlich. Sechs Mal wurde ich abgewiesen, ich gab meine Suche auf und fuhr unermüdlich weiter, trotzdem ich meine wieder aufkommenden Krämpfe mit meinen isotonischen Tabletten unterdrücken musste. Später standen dann 3 Autos an einem Haufen und ich probierte es nochmals. Und tatsächlich, ein junger Mann willigte ein -- für eine halbe Million, Rupien natürlich. Ich

musste zuerst meine grauen Zellen aktivieren, um festzustellen, dass mir das locker 40 Franken wert war. Die Verladung meines Velos wurde zu einem richtigen Käferfest unter etwa 15 Angehörigen. Die Fahrt von etwa 40 km dauerte bis 18 30 bei völliger Dunkelheit. Zu allem Überfluss begann es noch zu regnen und Nacht und Regen wären für mich auf dem Velo schlicht ein NoGo gewesen. Da ich von der Grösse der Stadt keine Ahnung hatte bat ich meinen Fahrer, mich bei einem guten Hotel abzuladen. Das war dann ein Edelhotel, aber ich liess das gut sein und verbachte dann eine Nacht in einem Haus, das während der Reise völlig über meinen selbst gesetzten Massstäben steht. Und dachte dann dankbar: Ist nochmals gut gegangen.

Mein PrivatTaxiDriver mit Anhang Die Tage durch ZentralSumatra machten wieder klar, dass ich vor allem eine lange Velotour mache. Die Landschaft ist immer die gleiche: Langwelliges Land, sattgrünes Wald-, Palmöl-, Gummi- und Buschland, ohne jegliche Abwechslung. Die Dörfer meist in einer schlechten Bausubstanz und diese kläglich unterhalten. Selbst in grösseren Städten gibt es kaum Restaurants, nur Essen von sehr einfachen Strassenküchen mit kaum einer anständigen Sitzgelegenheit. Das Essen ist gut, wobei man beim NasiGoreng, dem Nationalgericht Indonesiens und einigen Abwandlungen davon fast nichts falsch machen kann. Durch ganz Sumatra betrug der Abstand von einer Unterkunft zur andern im Schnitt 150 km, mit einem Maximum von 184 km. Das ist sehr grenzwertig. Trotzdem

 

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ich das immer wieder befürchtete musste ich allerdings nie irgendwo in einem Unterstand übernachten. Malaysia und Indonesien sind mehr oder weniger streng muslimische Staaten. Ich weiss es klingt banal, aber für mich heisst das, es gibt kein Bier, auch nicht nach 150 km Velofahrt, strickte. Ich habe mir deshalb die Heimreise auf den Tag vor dem VerbindungsKrambambuli in meiner StudiumsStadt Biel angesetzt. Ich werde wohl mit ernsthaften EntzugsErscheinungen den feuchten Abend antreten.

Ich melde mich wieder, Urs. PS: Alle Tagebucheinträge mit Fotos unter egli-e.ch >Aktuelle Reise >Tagebuch

______________________________________________________________________________ 4. Bericht Velotour: SüdOstAsien. Velodistanz ab Start in Wetzikon/Bangkok am Mo/Di, 3./4.10.2016, 5330 km ______________________________________________________________________________ 4. Etappe: Mo, 14.11.2016 - So, 27.11.2016. Baturaia (SüdOst-Sumatra), BukitKemuning, BukitLampung, Jakarta (Java), Pamanukan, Cirebon, Pekalongan, Semarang, Rembang, Tuban, Surabaya, Probolinggo, Situbondo (OstJava). Im Süden von Sumatra sprach mich ein Herr an. Er sei EnglischLehrer und würde mir gerne seine Schule zeigen. Schon bei der Einfahrt ins Schulareal wurde ich von einer Turnklasse jubelnd empfangen. Ich wurde zuerst, standesgemäss, dem Direktionsbüro vorgestellt und danach seinen Lehrerkollegen. Er bat mich, lange Hosen anzuziehen und in den Klassen 'some wise things' zu sagen und so wurde ich acht!! Schulklassen vorgestellt. Davon, dass alle Schüler etwas englisch konnten habe ich allerdings nicht viel gemerkt. Trotzdem versuchte ich, mich mit ihnen zu unterhalten, was mit etwas Übersetzungshilfe des Lehrers funktionierte. Ich übertreibe nicht, aber ich wurde bejubelt wie ein Popstar - in jeder Klasse einzeln. Von zwei Klassen machte der SchulFotograf Bilder: Für den nächsten Schulkalender, wie er betonte. Auf dem Schulplatz übte sich eine Klasse mit Liegestützen, inklusive der Mädchen mit den langen Kleidern. Nach etwa zwei Stunden konnte ich mich endlich lösen und weiterfahren.

Urs Egli auf Schulbesuch Von Sumatra auf Java sollte es eine EisenbahnFähre geben. Als ich aber das Bahngeleise sah wusste ich, da ist seit 30 Jahren sicher kein Zug mehr gefahren. Ein Autofahrer hielt an und ich fragte ihn, ob es hier ein Schiff nach Jakarta gäbe. Ja, ich solle ihm folgen. Und tatsächlich, ein Riesenschiff lag im Hafen. Ich wollte die Kontrollstelle passieren. Da ich kein Ticket hatte fuhr mich ein Kontrolleur kurzerhand auf seinem Moped einen km zurück zu einem Schalter und da ich kaum Rupien hatte nochmals einen km zurück zu einem ATM, wo ich wieder Bargeld 'tankte'. Mit dem Ticket à sFr 7.-- konnte ich das Schiff befahren. Ein RiesenUraltDing und es transportierte ausschliesslich Lastwagen -- und eben ein Velo. Mir schwante Ungutes. Ich wurde allerdings positiv überrascht. Mit einem Aufpreis erhielt ich eine Kabine zur Alleinbenützung mit Bett und Brünneli. Um 10

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Uhr wurde das Schiff durch zwei Schlepper aus dem Hafen gezogen und so verbrachte ich die Fahrt abwechselnd in der Kabine und auf Deck. Die Fahrt dauerte 11Stunden. Das Schiff konnte nur geradeausfahren. Auch für die Einfahrt waren Schlepper nötig und es dauerte eine Ewigkeit.Dass sich die Fahrt gelohnt hat bezweifle ich, war der Kahn doch nur mit ca 20 Lastwagen beladen bei einer Kapazität von mindestens 200. Da es kein Schiff gab fuhr ich ab Singapur nicht nach Medan im NordWesten von Sumatra sondern nach Dumai, etwa im Zentrum. Dadurch verkürzte sich meine Reise um etwa 500 km. Und deshalb werde ich etwa eine Woche zu früh auf Bali an-kommen. Ich muss mich also in den freien Tagen irgendwie beschäftigen. Diese Prob-leme hatte ich die letzten acht Wochen nie.

Urs Egli beim Stören des TurnUnterrichts Ich melde mich wieder, Urs. PS: Alle Tagebucheinträge mit Fotos unter egli-e.ch >Aktuelle Reise >Tagebuch

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5. und letzter Bericht Velotour: SüdOstAsien, Bangkok bis Bali. Velodistanz ab Start in Wetzikon/Bangkok am Mo/Di, 3./4.10.2016 bis Fr, 8.12.2016, 5924 km. Total 68 Tage, davon 18 Reise- (ohne Velo) und Ruhetage, 7 Ferientage auf Bali und 42.5 Velotage, durchschn. Distanz pro Velotag 135 km __________________________________________________________________________________

Sumatra: Die Frau ist mir lange nachgerannt für ein Foto – es wurde zu meinem Lieblingsfoto.

 

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5. Etappe: Mo, 28.11.2016 - Fr, 9.12.2016. Situbondo , Banyuwangi (OstJava) Lovina (Bali), Candidasa, Denpasar (Balis Hauptstadt) Auf Bali fuhr ich rund um die Insel entlang der Nord und Ostküste der Insel und kam etwa eine Woche zu früh in Denpasar, der Hauptstadt, an. Und das bescherte mir einige Probleme: Was macht ein völliger Strandmuffel an den Stränden von Bali. Und da ich mit Tauchen auch nicht viel anfangen kann und ich Wellensurfen auch als Snowboarder sowieso nicht mehr lerne bleibt nur noch -- Velo fahren. Also machte ich kleinere Ausflüge in die Umgebung von Denpasar im Süden von Bali --und freute mich auf den Heimflug. Zusammenfassung Was bleibt in Erinnerung? Thailand Jede Menge Wasser, Tropenregen vom intensivsten, über Stunden und Stunden und Stunden. Und Krämpfe in den ersten Tagen. Zum vielen Wasser gesellte sich noch totaler Durchfall. Aber auch traumhafte Südsee auf PhyPhy-Island und idyllische Bungalows am Golf von Siam. Malaysia Plötzlich gab es fast nur noch trockene Tage. Dafür so praller Sonnenschein, dass ich mich mit Windjacke samt Kaputze völlig abdeckte und mit der gute alten HimaPasta auf den Lippen durch die unendlichen Monokulturen aus PalmÖl fuhr. Ich wollte nur keinen Sonnenstich mehr wie vor einem Jahr in Mexiko mit Erbrechen am Laufmeter. Singapur Was für eine Wohlstandsinsel inmitten einer Landschaft von mausarmen Entwicklungsländern. Und was für ein Beweis, dass mit einem richtigen, marktwirtschaftlich orientierten politischen System geradezu unglaublicher Wohlstand produzierbar ist. Dabei existiert Singapur als von Malaysia unabhängiger Staat erst seit 1964, also seit gut 50 Jahren. Sumatra (Indonesien) Ein einziger Schinder. Tageswerte von

durchschnittlich 150 km auf dem Velo zehren an der Substanz. Und die Nerven sind wegen mangelnder Unterkünfte äusserst angespannt. Aber entweder ich fahre 150 km oder ich schlafe irgendwo in einem Unterstand. Da fuhr ich lieber, auch mal 184 km, von dunkel bis dunkel. Java (Indonesien) Nach Java war schon die Überfahrt in einem UraltSchiff mit lediglich 20, von 200 möglichen Lastwagen (und einem Velo) abenteuerlich. Das Hotel in Pamanukan unter einer SchnellstrasseBrücke war es auch. In Rembang waren nach sintflutartigen Regenfällen während der Nacht ganze Strassenzüge bis knietief überflutet. Ich schleppte meine nicht wasserdichten Saccochen buchstäblich durchs Wasser. Stundenlang. Bali (Indonesien) Bali war meine erklärte Endstation, die ich allerdings eine Woche vor meinem Fahrplan erreichte. Und das brachte mich ziemlich in Verlegenheit. Da gibt es Legionen von Leuten aus aller Welt, die kommen nach Bali, liegen am Strand herum, nehmen pro Woche ein Kilo zu und finden das alles so toll, dass sie nächstes Jahr wiederkommen. Und ich finde das alles nur langweilig und habe keine Ahnung, was ich hier eigentlich soll. Zum Glück hatte ich noch ein Velo. Meine Jubiläumsreise Meine zehnte Reise geht zu Ende. Wieder fast 6000 km auf Dauerleistung und neun Wochen allein in der weiten, in einer mir völlig unbekannten Welt. 10 Reisen in weniger als 5 Jahren, 63 Länder und 54'000 km. Und wieder ist nichts Gravierendes passiert, kein Unfall, kein Überfall, kein Diebstahl, keine Querelen mit der Polizei und keine Probleme mit der Gesundheit. Vor allem für letzteres bin ich nach jeder Reise immer wieder unendlich dankbar. Ich bin auch nach jeder Reise unendlich dankbar, dass ich wieder heimkehren darf: In 'den Schoss meiner Familie', zu meiner Ehefrau Katharina, zu meinen Kindern Roman, Ralf, Alexander und Nina samt deren 'zugewandten Orte' und zu meinen fünf

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Enkelkindern. Heimkehren zu meinen Freunden und Kollegen. Aber auch heimkehren in mein schönes Haus, mit Blick in die Berge beim Pfäffikersee, zu meinem Hund und zu den Katzen, heimkehren ins wunderschöne ZürcherOberland, heimkehren ins schönste Land der Welt überhaupt, in die Schweiz --- Ich weiss, ich werde manchmal etwas überschwenglich, aber, keine Angst,

einige Wochen nach der Reise normalisiert sich das wieder. Vielen Dank für Euer Interesse, Urs PS: Alle Tagebucheinträge mit Fotos unter egli-e.ch >Aktuelle Reise >Tagebuch

SüsOstAsien, 2016

Tagesetappen Datum Total Tage

Aktive Tage

Tages -strecke

Totale Strecke

Ø pro totale Tage

Ø pro aktive Tage

Wetzikon 3 Okt. 2016 1 0 0 0 0.0 0.0 Bangkok Di., 4. Okt. 2016 2 0 0 0 0.0 0.0 Bangkok Mi., 5. Okt. 2016 3 0 0 0 0.0 0.0 Phetchaburi Do., 6. Okt. 2016 4 1 159 159 39.8 159.0 Ptanburi Fr., 7. Okt. 2016 5 2 120 279 55.8 139.5 HuaiYang Sa., 8. Okt. 2016 6 3 132 411 68.5 137.0 HuaiYang So., 9. Okt. 2016 7 3 0 411 58.7 137.0 Pathiu Mo., 10. Okt. 2016 8 4 138 549 68.6 137.3 LamaeBeach Di., 11. Okt. 2016 9 5 140 689 76.6 137.8 NongSai Mi., 12. Okt. 2016 10 6 100 789 78.9 131.5 PhangNga Do., 13. Okt. 2016 11 7 143 932 84.7 133.1 Phuket Fr., 14. Okt. 2016 12 7.5 78 1010 84.2 134.7 Phuket Sa., 15. Okt. 2016 13 7.5 0 1010 77.7 134.7 Krabi So., 16. Okt. 2016 14 7.5 0 1010 72.1 134.7 Trang Mo., 17. Okt. 2016 15 8.5 155 1165 77.7 137.1 La Ngo Di., 18. Okt. 2016 16 9.5 126 1291 80.7 135.9 Alor Setar Mi., 19. Okt. 2016 17 10.5 160 1451 85.4 138.2 Georgtown Do., 20. Okt. 2016 18 11.5 106 1557 86.5 135.4 Georgetown Fr., 21. Okt. 2016 19 11.5 0 1557 81.9 135.4 Taiping Sa., 22. Okt. 2016 20 12.5 104 1661 83.1 132.9 Teluk Intan So., 23. Okt. 2016 21 13.5 150 1811 86.2 134.1 Klang Mo., 24. Okt. 2016 22 14.5 163 1974 89.7 136.1 Port Dickson Di., 25. Okt. 2016 23 15.5 101 2075 90.2 133.9 Muar Mi., 26. Okt. 2016 24 16.5 139 2214 92.3 134.2 Pontian Kechil Do., 27. Okt. 2016 25 17.5 145 2359 94.4 134.8 Singapur Fr., 28. Okt. 2016 26 18.5 103 2462 94.7 133.1 Singapur Sa., 29. Okt. 2016 27 18.5 0 2462 91.2 133.1 Singapur So., 30. Okt. 2016 28 18.5 0 2462 87.9 133.1 Singapur Mo., 31. Okt. 2016 29 18.5 0 2462 84.9 133.1 Sekupang (Indon) Di., 1. Nov. 2016 30 18.5 0 2462 82.1 133.1 Dumai Mi., 2. Nov. 2016 31 18.5 0 2462 79.4 133.1 Pekambaru Do., 3. Nov. 2016 32 19.5 169 2631 82.2 134.9 Bankinang Fr., 4. Nov. 2016 33 20.5 101 2732 82.8 133.3

 

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Payakumbuh Sa., 5. Nov. 2016 34 21.5 134 2866 84.3 133.3 Savahlunto So., 6. Nov. 2016 35 22.5 147 3013 86.1 133.9 Kirianjao Mo., 7. Nov. 2016 36 23 77 3090 85.8 134.3 Muarabunga Di., 8. Nov. 2016 37 24 147 3237 87.5 134.9 Sarolangun Mi., 9. Nov. 2016 38 25 160 3397 89.4 135.9 LubukLinggau Do., 10. Nov. 2016 39 26 146 3543 90.8 136.3 LubukLinggau Fr., 11. Nov. 2016 40 26 19 3562 89.1 137.0 Lahat Sa., 12. Nov. 2016 41 27 186 3748 91.4 138.8 Baturaia So., 13. Nov. 2016 42 28 159 3907 93.0 139.5 Bukit Kemuning Mo., 14. Nov. 2016 43 29 132 4039 93.9 139.3 Bukit Lampung Di., 15. Nov. 2016 44 30 160 4199 95.4 140.0 Jakarta Mi., 16. Nov. 2016 45 30 18 4217 93.7 140.6 Jakarta Do., 17. Nov. 2016 46 30 0 4217 91.7 140.6 Pamanukan Fr., 18. Nov. 2016 47 31 153 4370 93.0 141.0 Cirebon Sa., 19. Nov. 2016 48 32 135 4505 93.9 140.8 Pekalongan So., 20. Nov. 2016 49 33 144 4649 94.9 140.9 Semarang Mo., 21. Nov. 2016 50 34 107 4756 95.1 139.9 Rembang Di., 22. Nov. 2016 51 35 121 4877 95.6 139.3 Rembang Mi., 23. Nov. 2016 52 35 0 4877 93.8 139.3 Tuban Do., 24. Nov. 2016 53 36 110 4987 94.1 138.5 Surabaya Fr., 25. Nov. 2016 54 37 114 5101 94.5 137.9 Probolinggo Sa., 26. Nov. 2016 55 38 126 5227 95.0 137.6 Situbondo So., 27. Nov. 2016 56 39 104 5331 95.2 136.7 Banyuwangi Mo., 28. Nov. 2016 57 40 103 5434 95.3 135.9 Lovina Di., 29. Nov. 2016 58 41 101 5535 95.4 135.0 Bugbug Mi., 30. Nov. 2016 59 42 107 5642 95.6 134.3 Denpasar Do., 1. Dez. 2016 60 42.5 75 5717 95.3 134.5 Denpasar, Ferien Fr., 2. Dez. 2016 61 38 5755 Denpasar, Ferien Sa., 3. Dez. 2016 62 50 5805 Denpasar, Ferien So., 4. Dez. 2016 63 85 5890 Denpasar, Ferien Mo., 5. Dez. 2016 64 0 5890 Denpasar, Ferien Di., 6. Dez. 2016 65 34 5924 Denpasar, Ferien Mi., 7. Dez. 2016 66 5924 Denpasar, Abflug Do., 8. Dez. 2016 67 5924 Wetzikon, Ankunft Fr., 9. Dez. 2016 68 5924 Anzahl Reise-, Ruhe- und Ferientage

68

Anz. akt. Velotg. o/ Reise-, Ruhe- und Ferientage

42.5

Totale Reisedistanz 5'924 Reisedurchschnitt incl. Reise- und Ruhetage, ohne Ferientage

95

Reisedurchschnitt der aktiven Velotage

135

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