zum lesen verlocken · 2020. 7. 25. · ehrlich, mutig, aber stark verunsichert schreibt sie, wie...

© Arena Verlag • Postfach 51 69 • 97001 Würzburg • Tel. 09 31 / 7 96 44-0 • Fax 09 31 / 7 96 44-13 • [email protected] • www.arena-verlag.de

In „Mein Lollimädchen-Ich“ erzählt Christina Helmis in Zusammenarbeit mit der Journalistin KerstinDombrowski authentisch und ehrlich ihre Lebensgeschichte als Magersüchtige und ihren unerbittlichen Kampfgegen diese heimtückische Krankheit.

Als Christina 8 Jahre alt ist, trennen sich ihre Eltern überraschend. Mutter und Tochter fühlen sich hilflos,bemühen sich jedoch um ein geordnetes Leben. Christina wird stark beeinflusst von zwei Freundinnen, dieschlanker sind als sie und sehr modebewusst. Zur Konfirmation kauft Christina sich ein neues Outfit, das ihretwas zu eng erscheint. Dies nimmt sie zum Anlass abzunehmen und isst fortan nur noch Reiswaffeln, Obstund Gemüse. Ihre Gewichtsreduktion wird zunächst von ihren Freundinnen anerkennend bemerkt, Jungsinteressieren sich für sie und sie fühlt sich sehr beliebt. Gleichzeitig steigert sie sich jedoch in einenAbnehmwahn, lässt immer mehr Mahlzeiten ausfallen und begegnet Kalorien mit einem extremenSportprogramm. Schließlich zieht sie sich immer mehr zurück, wird nur noch erschrocken angestarrt, leidetunter Schwindelanfällen, Krämpfen und Herzrasen. Frierend und weinend bricht sie schließlich zusammen undbeginnt eine stationäre Therapie. Scheinbar gesund kehrt sie nach Hause zurück, wechselt die Schule undfängt neu an. Durch eine unachtsame Bemerkung ihres Freundes wird sie nach kurzer Zeit wieder rückfälligund begibt sich schließlich mit nur noch 33 kg Gewicht zum zweiten Mal in eine Psychosomatische Klinik.

ZUM LESEN VERLOCKENARENA – Neue Materialien für den Unterricht

Klassen 5 bis 10

ZUM LESEN VERLOCKEN

Zum Inhalt

Christina Helmis

Mein Lollimädchen-Ich Mein Leben mit der Magersucht

ARENA Taschenbuch Reihe: Mein Leben

ISBN 978-3-401-50254-0158 SeitenGeeignet für die Klassen 7 - 10

Eine Erarbeitung von Waltraud Vechtel

Herausgegeben von Peter Conrady


Christina Helmis - Mein Lollimädchen-Ich

ZUM LESEN VERLOCKEN

Christina Helmis schreibt ihre persönliche Krankheitsgeschichte chronologisch auf: Sie beginnt mit derunerwarteten Trennung ihrer Eltern und endet in der Gegenwart, als sie sich nach erfolgreichenTherapien auf ein Studium vorbereitet, wissend, dass sie nie wirklich geheilt sein wird. Offen und ehrlich, mutig, aber stark verunsichert schreibt sie, wie sie langsam zur Magersüchtigen geworden ist.Der Leser erfährt von den Anfängen ihrer Krankheit, ihren inneren Kämpfen für und gegen dasAbnehmen sowie viele Verhaltensweisen von Magersüchtigen, die für Außenstehende mehr als skurrilsind. Kurze Informationen über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Therapiemaßnahmen fließenin Christinas Erläuterungen mit ein, wobei durch kurze Einschübe am Anfang einiger Kapitel andereQuellen zum Thema Magersucht zitiert werden, wie die Freundin Lena, die Mutter, der Klinikarzt,Definition von Magersucht und Auszüge aus ihrem Klinikbericht. Dieses Buch darf nicht als einfacher Ratgeber oder medizinisch-psychologisches Fachbuch verstandenwerden, auch unterstützt es keine Pro-Ana-Bewegung:Für-Anorexia nervosa = Magersucht (Bewegung im Internet).Besonders junge Frauen stellen auf speziellen Websites ihren abgemagerten Körper als Schönheitsidealdar und verbreiten radikale Maßnahmen in sog. 10 Geboten, wie man dieses Ziel erreichen kann. VieleOrganisationen, die sich mit Essstörungen beschäftigen, warnen eindringlich vor diesen Pro-Ana-Websites. Das Lollimädchen-Ich ist ein lesenswertes Buch für jugendliche Leser, das nicht nur dieKrankheitsgeschichte einer Jugendlichen darstellt, sondern auch die Gefühlswelt einer Magersüchtigenaus einer sehr persönlichen Perspektive anschaulich erzählt. Dass sich auch Außenstehende zurAnorexie äußern, erweitert den Blickwinkel der Lebensgeschichte eindrucksvoll.

Hinweis für den Unterricht: Nach der Thematisierung von Essstörungen im Unterricht kann es passieren,dass schlanke Mädchen in der Klasse als magersüchtig bezeichnet werden. Diesem kann gut vorgebeugt werden, indem der Klasse vorab erklärt wird, dass die Menschen einen unterschiedlichenKörperbau haben und deshalb Schlanksein nicht einfach mit Magersucht gleichzusetzen ist.

Zur Thematik

Christina Helmis, Jahrgang 1989, ist Studentin an der Universität Hamburg und lebt gemeinsam mitihrer Mutter in einem Hamburger Vorort. Kerstin Dombrowski, Jahrgang 1973, arbeitet als freie Fernsehjournalistin für WDR, ZDF und MDR. Siehat bereits zwei Sachbücher veröffentlicht und lebt zusammen mit ihrer Tochter in Köln.

Zu den Autorinnen



ZUM LESEN VERLOCKEN

Die authentische Geschichte von Christina Helmis bietet viele Ansatzpunkte zum analytischen, aber auchhandelnden Umgang mit kreativen und weiterführenden Aspekten für das Fach Deutsch.Die Arbeitsblätter zeigen einige dieser Möglichkeiten zur Umsetzung im Deutschunterricht exemplarisch auf.

Didaktische Struktur der Unterrichtseinheit

Arbeitsblätter Handlungssituationen

Arbeitsblatt 1: Lesetagebuch zu

"Mein Lollimädchen-Ich"

• Lesetagebuch anlegen, schreiben,

zeichnen

Arbeitsblatt 2: Meine Eltern telefonieren • Telefongespräch schreiben

Arbeitsblatt 3: Das Lolli-Mädchen • Comic gestalten

Arbeitsblatt 4: Schlüsselerlebnis: Konfirmation • Standbild bauen, es zum Leben erwecken

Arbeitsblatt 5: Die „perfekten“ Freundinnen • über Schönheitsideale nachdenken,

diskutieren

• Collage anfertigen

Arbeitsblatt 6: ICH WILL NICHT ESSEN! • Tagebuchseite schreiben

Arbeitsblatt 7: Magersucht (Anorexia nervosa) • im Internet recherchieren

• Merkmale aufschreiben

Arbeitsblatt 8: Klinik: Essens-Szene • szenisches Spiel

Arbeitsblatt 9: Stimmungsbarometer zu

„Klinik: Essens-Szene“

• Auswertung des szenischen Spiels von

Arbeitsblatt 8

• über Magersucht nachdenken, diskutieren

Arbeitsblatt 10: Wege aus der Mager-S-U-C-H-T • über Therapieformen informieren

• Umgang mit Betroffenen reflektieren

Arbeitsblatt 11: Christina Helmis über

"Mein Lollimädchen-Ich"

(Die abgedruckten Interviews

wurden vom Arena Verlag

geführt.)

• Interviewausschnitt lesen, diskutieren

Arbeitsblatt 12: Welche Botschaft hat

"Mein Lollimädchen-Ich"?

(Die abgedruckten Interviews

wurden vom Arena Verlag

geführt.)

• Interviewausschnitt lesen,

Kernaussagen markieren,

• eigene Meinung aufschreiben



ZUM LESEN VERLOCKEN

Weitere Anregungen• Heinrich Hoffmann „Der Suppenkaspar“ – Verse umschreiben, aktualisieren• Theaterstück zum Thema Magersucht – Buch als Drehbuch umschreiben

Sekundärliteratur• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Essstörungen – Leitfaden für Eltern,

Angehörige, Partner, Freunde, Lehrer und Kollegen, Köln, 2006 • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Essstörungen ... was ist das?,

Köln, 2004. Kostenlos: www.bzga.de• Wissenschaftliches Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS):

Essstörungen, Suchtmedizinische Reihe, Band 3, Hamm, 2004. Kostenlos: www.dhs.de

Linktipps: • www.aid.de• www.anad.de• www.bundesfachverbandessstoerungen.de• www.bzga-essstoerungen.de• www.dick-und-duenn-berlin.de• www.essprobleme.de• www.hungrig-online.de• www.magersucht.de• www.praevention-von-essstoerungen.de


Name: Klasse: Datum:

Christina Helmis - Mein Lollimädchen-Ich - Arbeitsblatt 1

Arbeitsblatt 1

Lesetagebuch zu „Mein Lollimädchen-Ich“

Schreibe oder zeichne zu jedem Kapitel ..... - etwas zum Inhalt.- etwas zu einzelnen Textstellen.- etwas zu Personen des Buches.- was du beim Lesen gedacht oder gefühlt hast. - was du an neuen Informationen über die Magersucht erfahren hast.- welche Fragen für dich noch offen bleiben.

Tipps zur Gestaltung des Lesetagebuchs:

- Benutze einen DIN-A4-Schnellhefter mit linierten bzw. zum Zeichnen unlinierten Blättern.

- Schreibe auf jede neue Seite: Datum, Kapitel, ggf. Seitenangaben.

- Wähle eine Überschrift und unterstreiche, was du besonders wichtig findest.- Schreibst du Textstellen wörtlich aus dem Buch ab, kennzeichne sie mit Anführungszeichen

sowie der Seitenzahl.

Beispiel: „Je schlechter es mir geht, desto enger rücken meine Eltern zusammen, habe ich das Gefühl.“ Zitat von Christina S. 92




Arbeitsblatt 2

Meine Eltern telefonieren!

„Meine Eltern telefonieren, obwohl keine Entscheidung, Verabredung oder irgendetwas

anderes getroffen werden müsste, sie telefonieren einfach so!“ Zitat S. 78

Aufgabe 1: Schreibe auf, wie das Telefongespräch zwischen Christinas Eltern verlaufen könnte. Lies dazu die Seiten 78 ff.

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

Aufgabe 2: Diskutiert in Kleingruppen darüber, welche Bedeutung diese Telefonate für Christina haben. Stellt Vermutungen an und sucht nach Textstellen, die diese belegen können.




Arbeitsblatt 3

Das Lolli-Mädchen

„Jeden Tag ziehe ich mich weiter zurück, werde ängstlicher, empfindlicher, unglücklicher und paralleldazu: dünner. .... Ich sehe aus wie ein Lolli, denke ich einmal ...“ Zitat S. 82

Aufgabe 1: Was ist mit Christina passiert? Gestalte dazu eine Szene aus dem Buch als Comic.




Arbeitsblatt 4

Schlüsselerlebnis: Konfirmation

Aufgabe 1: Ein Standbild bauen

• Schlüpfe einmal „in den Körper“ von Christina. Lies dazu erneut die Badezimmerszene von S. 40 f.

• Wie fühlt sich Christina? Versucht ihre Stimmung, ihre Gefühle in eine entsprechende Körperhaltung und einen passenden Gesichtsausdruck umzusetzen.

• Wer spielt Christina?• Diese Person stellt sich wie eine unbewegliche Figur auf.• Die Mitschülerinnen und Mitschüler geben Tipps, damit Gestik und Mimik

möglichst genau der Situation entsprechen.

Aufgabe 2: Über das Standbild sprechen

• Wie wirkt die Figur „Christina“?• Sucht passende Adjektive für ihre Gefühle vor dem Spiegel.

Aufgabe 3: Das Standbild „lebt“

„Ich werde bis zur Konfirmation einfach ein bisschen abnehmen, ...“ Zitat S. 42

• Lies die Szenen der S. 42 f.• Die Darstellerin oder der Darsteller wird von jemandem „erweckt“ und beginnt in der

Rolle als „Christina“ zu sprechen.• Sprecht zum Schluss über eure Standbilder. Wie hat sich die Spielende oder der

Spielende in der Rolle gefühlt? Wie wird sich „Christina“ gefühlt haben?




Arbeitsblatt 5

Die „perfekten“ Freundinnen

„Sarah und Nicky schlagen mir die Brücke in eine ganz neue Welt: in die Schummel-Mädchenwelt,in der es vor allem darum geht, so gut wie möglich auszusehen.“ Zitat S. 27

Aufgabe 2: Sarah und Nicky entsprechen Christinas Schönheitsideal.

Wie stellst du dir die beiden Freundinnen vor? Du kannst aus Zeitschriften und

Broschüren passende Fotos ausschneiden und aufkleben.

Aufgabe 3: Diskutiert in den Kleingruppen: Wird das gesellschaftliche Schönheitsideal, schlank

zu sein, von euch als Druck empfunden? Begründet eure Meinung.

Aufgabe 1: Schreibe stichpunktartig auf, wie Christina ihre beiden Freundinnen sieht.




Arbeitsblatt 6

ICH WILL NICHT ESSEN!(Zitat S. 64)

Christinas Leben ist völlig aus den Fugen geraten. Noch bemüht sie sich krampfhaft, ihre Essstörungvor der Familie und in der Schule zu vertuschen. Somit ist nichts mehr ein Thema für sie – außerEssen bzw. Nicht-Essen.

Aufgabe 1: Schreibe eine Tagebuchseite für Christina, indem du dein Essverhalten sowie Tricks beschreibst, um aufgenommene Kalorien wieder loszuwerden.

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________




Arbeitsblatt 7

Magersucht (Anorexia nervosa)

Bereits der Arzt Heinrich Hoffmann erzählte in seiner Geschichte vom „Suppenkaspar“ (1845) inwenigen Versen von einem Jungen, der sich weigerte seine Suppe zu essen und daher innerhalbweniger Tage starb.

Aufgabe 1: Recherchiere zum Thema Magersucht. Schreibe eine Liste über die typischen Merkmale dieser Krankheit.

Zusätzliche Informationen findest du auch im Internet:• www.bzga-essstoerungen.de• www.magersucht.de• www.anad.de

Aufgabe 2: Welche Merkmale der Anorexie treffen auf Christina zu?

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

• ________________________________________

Aufgabe 3: Die Magersucht gilt als psychosomatische Erkrankung.Was heißt das?

Recherchiere im Internet dazu.




Arbeitsblatt 8

Klinik: Essens-Szene

Christina besucht nach ihrem ersten Rückfall erneut eine Klinik für psychosomatische Störungen.

„Wir Essgestörten sitzen alle gemeinsam an einem Tisch. Es gibt sogar einen Sichtschutz, damit keiner von den anderen Patienten uns beim Essen beobachten kann. ...“ Zitat S. 142

_____________ Christina _______________

Aufgabe für die Gruppenarbeit:• Lest zunächst das Kapitel 9 gemeinsam. Sucht euch ggf. Essensszenen aus der

ersten Therapie (z. B. S. 110 ff) dazu.• Welche Patientinnen/Patienten spielen mit?

Notiert ihre Namen unter die Gedecke.• Entwerft für jede Person einen kurzen Steckbrief.

Welches Essverhalten soll dargestellt werden?• Schreibt nun die gesamte Essens-Szene mit Dialogen und Regieanweisungen auf.• Welche Requisiten benötigt ihr?• Spielt die Szene nach.

_______________ _______________ ______________


Arbeitsblatt 9

Stimmungsbarometer zu „Klinik: Essens-Szene“

Auswertung des szenischen Spiels von Arbeitsblatt 8.

Aufgabe 1: Notiere auf dem Stimmungsbarometer: Wie hast du dich als Spieler/Spielerin in deiner Rolle gefühlt? Welche Gedanken sind dir durch den Kopf gegangen? ODERWie hast du als Zuschauerin/Zuschauer die Patientinnen/Patienten wahrgenommen?

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

________________________________________

Aufgabe 2: Die Magersucht bringt aus der Sicht von Christina für sie nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Dieses zu erkennen, ist ein Teil der Therapie (siehe S. 113 ff).Schreibe eine Liste mit Vor- und Nachteilen der Erkrankung für Christina auf.

Aufgabe 3: Diskutiert über den Begriff Mager-S-U-C-H-T. • Was denkt Christina dazu (siehe u.a. S. 132)?• Ist der Begriff im Vergleich zur Alkoholsucht gerechtfertigt?




Arbeitsblatt 10

Wege aus der Mager-S-U-C-H-T

Aufgabe 1: Christina Helmis geht zweimal in eine Klinik für psychosomatische Störungen und nimmt dort an verschiedenen Therapien teil. Sie erwähnt in ihrem Buch u.a. Einzel- und Gruppentherapien, progressive Muskelentspannung, Ernährungsunterricht, Kochen und kreative Therapien.

• Recherchiere zu Therapieformen im Internet (z. B. www.anad.de, www.magersucht.de). Du kannst dir auch Informationsschriften besorgen(z. B.: bei Beratungsstellen, Krankenkassen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).

• Notiere dir kurze Erklärungen zu den verschiedenen Therapieformen.• Kennst du noch weitere Therapien? Erläutere sie ebenfalls.

Aufgabe 2: Christina wechselte nach der ersten stationären Therapie die Schule, da sie den Kontakt zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern durch ihre Krankheit verlor. Darüber hinaus konnte sie „die Blicke“ der Klasse nicht mehr ertragen.

• Diskutiert in einer Kleingruppe darüber, wie ihr euch als Klasse, als Mitschülerin oder Mitschüler einer magersüchtigen Klassenkameradin gegenüber verhalten würdet.

Tipps könnt ihr von Christina selbst erhalten, die nach ihrem Schulwechsel sehr positiveBegegnungen erlebte.

Aufgabe 3: Schreibe einen Mut-Mach-Spruch für Christina.




Arbeitsblatt 11

Christina Helmis über „Mein Lollimädchen-Ich“

Interview mit Christina Helmis und Kerstin Dombrowski

Frage an Christina Helmis:

Was war das für ein Gefühl, die eigene Geschichte aufzuschreiben?„Es war interessant, mit jemandem über das Thema zu reden, den ich kaum kannte und der sichselbst bisher kaum damit beschäftigt hatte. Ich denke, wir konnten daher beide völlig neueErfahrungen gewinnen. Oftmals war es allerdings auch sehr schwer, an die Zeit zurückzudenken,und wieder an alles erinnert zu werden, gerade an die Dinge, die weit in der Vergangenheit lagen. Eswar eine sehr intensive, teils erschreckende, aber auch befreiende Rekapitulation der letzten Jahreund die Zusammenarbeit mit Frau Dombrowski war so freundschaftlich, dass ich das Gefühl hatte,wir kennen uns schon seit Jahren.“

Frage an Kerstin Dombrowski:

Wie haben Sie Christina Helmis in den Gesprächen erlebt?„Das war für mich einigermaßen überraschend: Im Interview konnte sie sich an vieles nicht erinnern,wollte einige Begebenheiten scheinbar nicht gerne erzählen und fand es offenbar anstrengend, sichnoch einmal so intensiv auf die Vergangenheit einzulassen. Sie war ablehnend und offen gleichzeitig– und ich etwas irritiert. In ihren Mails schien es ihr denn deutlich leichter zu fallen, sich auf dasThema einzulassen und die Fragen ehrlich und oft sehr selbstkritisch zu beantworten.“

Aufgabe 1: Lies die Interviews aufmerksam durch.

Aufgabe 2: Christina Helmis beschreibt ihre Lebenskrise als Magersüchtige in ihrem Buch realistisch und ungeschönt. • Ist für sie das Schreiben eine Art Therapie? Diskutiert in Kleingruppen darüber.• Welche Formen der Veröffentlichungen persönlicher Krisen

(z. B. Tagebuch-Communities) sind euch bekannt?Schreibt sie auf, führt Beispiele an und bewertet sie für euch.




Arbeitsblatt 12

Welche Botschaft hat „Mein Lollimädchen-Ich“?

Interview mit Christina Helmis und Kerstin Dombrowski

Christina Helmis:

„Rede über deine Probleme und friss sie nicht in dich hinein. Leb nicht für die anderen und verstelldich nicht, nur weil du denkst, dass andere bestimmte Ansprüche an dich haben. Und: Glaub andich...auch wenn niemand mehr an dich glaubt, gib die Hoffnung an dich nicht auf. Wenn du etwaswirklich von ganzem Herzen willst, kannst du es auch schaffen.“

Kerstin Dombrowski:

„Mich hat beeindruckt, dass es bei einer Magersucht um viel mehr geht als nur darum, ein paar Kiloweniger zu wiegen, und dass man dann – scheinbar völlig ungewollt – in eine Art Hamsterrad gerät,aus dem man nicht mehr herauskommt. Ich glaube, das zu wissen und im Hinterkopf zu haben, hilftjedem Mädchen, das beginnt, sich mit seiner Figur auseinanderzusetzen, nicht auch in dieseKrankheit zu rutschen.“

Aufgabe: 1. Lies die Antworten der Autorinnen aufmerksam durch.2. Markiere ihre jeweilige Kernaussage farbig.3. Welche Botschaft hat „Mein Lollimädchen-Ich“ für dich?



zum lesen verlocken · 2020. 7. 25. · ehrlich, mutig, aber stark verunsichert schreibt sie, wie...

Documents